Pflegeschnitt für alte Obstbaumsorten in Buntekuh

Temperaturen um 0 °C – eine erstaunlicherweise eingezuckerte Landschaft: Beste Voraussetzungen für den Obstbaumschnitt. Ingmar Kruckelmann, auf die Pflege landschaftsprägender Obst-Hochstämme spezialisiert, rückt mit Astschere und Säge den alten Obstbäumen im Lübecker Stadtteil Buntekuh auf den Leib. Etwa 7500 m² groß ist die kulturhistorisch bedeutsame Streuobstwiese Hohenstiege der Parcham’sche Stiftung, das von der Initiative Hanse-Obst gepflegt wird.

Temperaturen um 0 °C – eine erstaunlicherweise eingezuckerte Landschaft: Beste Voraussetzungen für den Obstbaumschnitt. Ingmar Kruckelmann, auf die Pflege landschaftsprägender Obst-Hochstämme spezialisiert, rückt mit Astschere und Säge den alten Obstbäumen im Lübecker Stadtteil Buntekuh auf den Leib. Etwa 7500 m² groß ist die kulturhistorisch bedeutsame Streuobstwiese Hohenstiege der Parcham’sche Stiftung, das von der Initiative Hanse-Obst gepflegt wird.

Wolf Menken, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Grönauer Heide, freut die Aktion: „Obstwiesen sind kulturelle Zeugen unserer Landschaftsgeschichte, wertvolle Lebensräume für heimische Pflanzen und Tiere. Sie erfreuen uns Menschen mit ihren Blüten und im Herbst natürlich mit ihren leckeren Früchten. Wir waren sofort bereit, den Erhalt dieses wunderbaren Stück des Lübecker Naturerbes finanziell zu unterstützen.“ 5.500 Euro hat die Stiftung für das Naturerbe in Lübeck die Pflege von drei Streuobstweisen, hier in Hohenstiege sowie in Dänischburg und Waldhusen locker gemacht.

Für die etwa 90-jährigen Obstbaumveteranen ist der Besuch von Obstbaumpfleger  Kruckelmann ein Glücksfall. Seit vielen Jahren sind sie nicht mehr beim „Friseur“ gewesen.  Ihr Leben zu verlängern und das wertvolle Biotop Obstbaum zu erhalten, ist Ziel des Pflegeschnitts. Die Kronen werden so behutsam ausgelichtet, das Bruthöhlen und Astlöcher weitgehend erhalten bleiben. Auch ein Anteil an Totholz verbleibt im Baum, da Totholz eine besondere Lebensgemeinschaft an holzzersetzenden Organismen beheimatet. Entfernt werden Triebe, die von Krankheiten befallen sind, oder die Obst tragenden Ästen in der Entwicklung stören.

„Mit mehr Licht und Luft in der Krone gehen die Bäume gestärkt aus der Schnittmaßnahme hervor und tragen gesündere Früchte“, ist sich Heinz Egleder von der Initiative Hanse-Obst sicher. Ihm liegt die Verjüngung historischer Anlagen durch Pflege und Nachpflanzung regionaler Obstsorten sehr am Herzen. Unterstützt wird die Initiative Hanse-Obst dabei neben der Stiftung Grönauer Heide auch von der Possehl-Stiftung, die am Standort Hohenstiege in den vergangenen zwei Jahren die Neuanpflanzung von 24 Obstbäumen gefördert hat, sowie von der Hertha und Engelbert Albers-Stiftung, die im Jahr 2014 vor Ort erste Pflegemaßnahmen finanziert hat.

Die Streuobstwiese an der Hohenstiege wird, ebenso wie die beiden anderen seit 2014 von der Initiative betreut. Sie kümmert sich ehrenamtlich um das Mähen der Wiese, das Pflanzen neuer Obstbäume sowie das Ernten und Verwerten des Obstes. Darüber hinaus engagieren sich die Mitglieder in der Umweltbildung und verkaufen leckeren „Hanse Apfelsaft“ von Lübecker Ostwiesen. Getragen wird die 2013 ins Leben gerufene Initiative von Lübecker Pomologen, der Behörde für Umwelt- und Natur- und Verbraucherschutz der Hansestadt sowie dem Museums für Natur + Umwelt. „Die Obstwiese Hohenstiege im Landschaftsschutzgebiet Travetal ist eine idealer Baustein im Biotopverbund und ein wichtiger Ort der Essbaren Stadt Lübeck“, freut sich  Ingrid Bauer vom Bereich UNV über die gelungene Aktion.

Die Hanse-Obst-Initiative bietet im Jahr 2016 auch für Privatpersonen Kurse zum Obstbaumschnitt an. Termine unter: www.hanse-obst.de.